Viminacium - Hauptstadt Moesiens

Römisches Municipium in einer uralten Kulturlandschaft

Archäologie zum Mitmachen in Serbien

 

450 Hektar Siedlungsfläche liegen heute unter den Feldern begraben - praktisch unbebaut, mit Ausnahme der Ortschaften Kostolac und Drmno.

 

Archäologen, Mathematiker, Elektroingeneure, Geophysiker und Geologen arbeiten daran, dass die einstige Hauptstadt der Provinz Moesia wieder die Beachtung bekommt, die ihr einst zuteil wurde.

 

Aus historischen Quellen war bekannt, dass Viminacium ein wichtiges Militärzentrum war, in dem die Legio VII Claudia pia fidelis stationiert war. Mithilfe der Ausgrabungen der letzten Jahre taucht nun eine Stadt aus den dürftigen schriftlichen Quellen auf, die über sechs Jahrhunderte an der Schnittstelle von Ost und West lag und ein florierendes Zentrum bildete. Der Wohlstand in der Stadt war offenbar überaus groß, wovon qualitativ höchstwertige Fresken aus bemalten Grabkammern des 4. Jahrhunderts zeugen.

Ausgrabung Freiwillige

Gemeinsam mit dem österreichischen Carnuntum, stellt Viminacium eine große Ausnahme in der römischen Archäologie dar - die Legionslager sind nicht überbaut. Nachdem jenes in Carnuntum bereits mit unzureichend genauen Methoden in der Vergangenheit ausgegraben wurde, bleibt Viminacium die letzte Möglichkeit ein solches Lager mit modernen Methoden intensiv zu erforschen.

 

 

Archäologische Ausgrabung für Freiwillige - Grabungskurs

Kurstermin:

SO 13. - SO 20. Oktober 2024 - ausgebucht

 

Kursbeitrag pro Person:

ab 6 Personen € 1.300,-

bis max. 10 Personen

 

NICHT enthalten ist:

  • Eigenanreise nach Serbien (Flughafen Belgrad, Abholung nach Rücksprache möglich!)
  • Nächtigung im Archäologischen Park Viminacium im
    Einzelzimmer für 48 € pro Nacht.
    Frühstücksbuffet, Mittag- und Abendessen mit Suppe, Hauptspeise, Salat und Dessert.
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Was beinhaltet der Kurs?

 

Archäologisches Lehrprogramm, bestehend aus:

  • 5 Tage Mitarbeit an der Ausgrabung in Viminacium (Geeignetes Wetter vorausgesetzt)
  • Intensive Einschulung zum Projekt und zu Ausgrabungen im Allgemeinen sowie div. archäologische Methoden
  • Mindestens eine Exkursion zu historischen und prähistorischen Fundstellen (etwaige Eintritte sind separat zu bezahlen)
  • Workshops zu Dokumentation, Fundbestimmung und Anthropologie
  • Betreuung durch die Archäologen des Vereins und das lokale serbische Team
  • Transfers vor Ort
  • Alle benötigten Werkzeuge
  • Hilfe bei der Kursvorbereitung (Anreise, Unterkunft)

Hinweis:

Dieser Kurs ist keine Fachveranstaltung für Studierende der Archäologie, sondern für alle Interessierten frei zugänglich. Es werden keinerlei Vorkenntnisse benötigt.

 

Die Teilnahme ist ab einem Alter von 16 Jahren in Begleitung eines Erziehungsberechtigten möglich.

 

Kursleitung:

Ivan Bogdanovic (Archäologisches Institut Belgrad)

Ljuba Jevtovic (Archäologisches Institut Belgrad)
Klaus Schindl (Erlebnis Archäologie)

Florian Mauthner (Erlebnis Archäologie)

 


Viminacium

Geplagt durch Raubgräberei, den von der lokalen Bevölkerung rund um das heutige Kostolac durchgeführten Schatzsuchen, die den Zweck hatten, die gefundenen Artefakte am Kunstmarkt zu verkaufen, beschloss man bereits 1949 das ehemalige Stadtgebiet um das antike Viminacium per Gesetz zu schützen. Doch bis die Beraubung tatsächlich sein Ende fand, sollte noch etwa ein halbes Jahrhundert vergehen, bis Archäologen begannen offizielle Grabungen durchzuführen und dadurch das Interesse der breiten Öffentlichkeit an dem römischen Municipium schufen. 2006 kam es zur Eröffnung des archäologischen Parks, der Tourismus setzte ein und spielt heute eine wichtige Rolle für den lokalen Arbeitsmarkt. Viele junge Menschen sind am Gelände selbst beschäftigt - Souvenirs werden verkauft, Gruppen durch den Park geführt und Hilfskräfte sind zur unerlässlichen Unterstützung für die Archäologen geworden. So gelang es, dass Viminacium nicht mehr als Quelle geldbringender Artefakte gesehen wird, sondern als wichtiger Bestandteil des kulturellen Erbes von ganz Serbien.

 

 

Der gemeinsame Wunsch des interdisziplinären Teams ist, diese Stadt aus dem Acker, in dem sie Jahrhunderte lang lag, zu heben und der Öffentlichkeit vorzustellen. Mit vollem Herzen hofft man, dass in den nächsten Jahren Viminacium zum Erkennungssymbol von Kostolac und seiner Umgebung  sowie eines Tages auch Bestandteil des Weltkulturerbes wird.

 

Die Region um Kostolac ist seit dem vierten Jahrtausend vor Christus dicht besiedelt. Sie wurde sogar für eine kupferzeitliche Kultur namensgebend: Die Kostolac-Gruppe der letzten Stufe der Badener Kultur (benannt nach der Königshöhle bei Baden bei Wien). Weiters von großer Bedeutung ist die älteste latènezeitliche Nekropole des nördlichen Balkans, die bei Viminacium gefunden wurde.

 

Das Militärlager in Viminacium entstand vermutlich in den ersten Jahrzehnten des 1. Jhdt. n. Chr., als sich das Römische Reich bis ins mittlere Donautal zu erstrecken begann. Die Entdeckung der späteisenzeitlichen Nekropole in Viminacium, auf der Fundstelle “Pećine”, zeigte zweifellos, dass die Stadt im Gebiet des latènezeitlichen Stammes der Skordisker entstand. Ihre Größe und Bedeutung sind als Folge mehrerer Faktoren zu betrachten; einerseits das fruchtbare und wirtschaftlich reiche Tal des Flusses Mlava sowie eine günstige geographische Lage an der Donau, die nun auch die Grenze des Reiches formte. 

 

Weiterführende Informationen findest du auf der Seite des Archäologischen Parks: klick

 

Der archäologische Park Viminacium stellt sich vor

In diesen kurzen Videos kannst du dir einen ersten Eindruck vom archäologischen Park und dem Grabungsgelände von Viminacium machen.


Fotos der Grabungswoche aus 2019