Kaum eine archäologische Erscheinung fasziniert uns heutzutage so sehr, wie jene der zahlreichen Megalithkulturen Europas und auch der restlichen Welt.
Über viele Generationen hatten Wissenschaftler Schwierigkeiten, diese Bauten zu datieren, bis die Radiokarbondatierung erfunden und immer weiter verbessert wurde.
Seit den Anfängen der Forschung im 19. Jahrhundert ranken sich bis heute Mythen, Sagen, Fehlinterpretationen und pseudowissenschaftlicher Unfug durch Medien und Literatur. Doch innerhalb der Fachwelt gelten die zahlreichen megalithischen Erscheinungen Europas als gut erforscht.
Einen wichtigen Teil zum weiteren Wissensgewinn kann das aktuelle Projekt im Herzen Portugals beitragen, an denen 2020 nun auch Freiwillige mitforschen können.
Es handelt sich hierbei um die erstmalige und exklusive Möglichkeit, als Freiwillige selbst bei der Ausgrabung eines Megalithgrabes mitzumachen.
Kurstermin:
Projekt für 2023 in Planung
Kursbeitrag pro Person:
n.A.
Nicht enthalten ist:
Hinweis:
Dieser Kurs ist keine Fachveranstaltung für Studierende der Archäologie, sondern für alle freiwilligen Teilnehmer frei zugänglich. Es werden keinerlei Vorkenntnisse benötigt.
Die Teilnahme ist ab einem Alter von 16 Jahren in Begleitung eines Erziehungsberechtigten möglich.
Was beinhaltet der Kurs?
Intensives archäologisches Programm, bestehend aus:
Kursleitung:
Universität Evora
Klaus Schindl BA (Erlebnis Archäologie)
Anita Soos BA (Erlebnis Archäologie)
An heißen Nachmittagen wird die Grabungstätigkeit für ein paar Stunden eingestellt. Diese Zeit können wir für andere, spannende Aktivitäten nutzen: Wolltest du z.B. schon immer das Goldwaschen ausprobieren? Oder vielleicht steht dir der Sinn doch eher nach einer Kanufahrt oder archäologischen Wanderung durch den Geopark Naturtejo mit seiner bezaubernden Landschaft aus besonderen Fels- und Fossil-Formationen, Seen und Wasserfällen?
Bis in die frühen 2000-er Jahre war die archäologische Forschung in der Region Proença-a-Nova von diskontinuität und unaufschlussreichen Ergebnissen geprägt. Mit der Errichtung weitläufiger Windparks kam es zwangsläufig zu neuen Grabungsprojekten, die das wahre Potential dieser dicht bewaldeten Region hinsichtlich ungestörter Fundstellen zeigten. Zahlreiche Tumuli wurden in den vergangenen 10 Jahren untersucht. Der bisher größte, mit einem Durchmesser von 35 m und einer Höhe von 3,5 m steht nun seit zwei Jahren im Fokus der wissenschaftlichen Untersuchung der kupferzeitlichen Megalithkulturen Portugals.
Ziel des Projektes ist das Dokumentieren der Grabarchitektur und Bestattungssitten im 4. und 3. Jahrtausend vor Christus. Unweit des derzeit untersuchten Grabes wurden im Zuge der Forschungen bereits zwei weitere Megalithanlagen vollständig erforscht, die durch ihren guten Erhaltungszustand besonders bedeutend für die Wissenschaft sind. 2020 wird man bis in die untersten Schichten des komplett ungestörten Großgrabhügels vordringen - doch bis dahin stehen noch einige Wochen Grabungsarbeit an.
Die Grabkammer war wohl durch einen Korridor zugänglich, der bis 2019 noch nicht freigelegt werden konnte und nur durch die Entdeckung eines Verschlusssteins bei den Grabungen im Zentrum des Hügels vermutet wird. Bereits drei Meter in die Tiefe (vom höchsten aufrecht stehenden Megalithen gemessen) der Kammer ist man vorgedrungen, doch ist das Bodenniveau und die potentiellen Bestattungen noch nicht erreicht!
Errichtet wurden vergleichbare "Antas", wie die Großsteingräber und Dolmen in Portual genannt werden, aus einer mehr oder weniger großen zentralen Steinkammer, einer Hügelschüttung aus kleineren Steinen und einem Überbau, bei dem viel lehmiger Boden zum Einsatz kam. Der genaue Aufbau des Großgrabhügels wird durch einen Längsschnitt vom Zentrum bis zur äußeren Grenze untersucht. Die Arbeit ist langwierig und nimmt viel Zeit in Anspruch.
Die Ergebnisse der letztjährigen Forschungen sollen vor allem dazu genutzt werden, um Kulturtourismus in der Region zu fördern. Die Grabhügel liegen vermehrt an vielbesuchten Wanderwegen, die durch die dünn besiedelte und enorm waldreiche Gegend führen. Nach dem Abschluss der Grabungen werden die Hügel rekonstruiert und die Kammern der Anlagen zugänglich gemacht.
Wir sind überaus erfreut, an einer solch bedeutenden Ausgrabung mitmachen zu dürfen. Wenn dich der Forschergeist gepackt hat, nimm Kontakt mit uns auf und reserviere dir deinen Platz in diesem Grabungskurs. Wir sind gespannt, was uns im Juni 2020 erwartet!
Zu weiteren Details melde dich bei uns per Mail an info@archaeologie-erlebnis.eu oder klick auf den Button mitmachen!
Copyright Fotos CAPN 2019