Wochenend' im Dreck

Die Bronzezeitliche Festung am Dietenberg

Prähistorische Höhensiedlung in der Steiermark

Archäologie zum Mitmachen

In der hügeligen Voralpenlandschaft der Weststeiermark liegt die urgeschichtliche Festungsanlage am Dietenberg bei Ligist. Sie weist sehr seltene architektonische Merkmale auf, wie sie in Österreich bisher nur an vier Orten festgestellt werden konnten. Bislang wurde derartiges noch nicht untersucht. Um Gewissheit bezüglich Datierung und Funktion zu schaffen, beginnen wir 2023 ein neues Forschungsprojekt.

Sogenannte "Reitergassen" am Dietenberg

Insgesamt werden zwei Schnitte an den sogenannten "Reitergassen" angelegt. Diese liegen im Vorbereich der mächtigen Erdwallanlagen und dienten dazu, herannahende Angreifer zu verlangsamen und leichter unter Beschuss nehmen zu können. In Fachkreisen werden derartige Strukturen meist dem Mittelalter zugeordnet - jedoch ohne Belege. Die neuen Forschungen sollen neue Datierungen erbringen und das von uns vermutete bronze- oder eisenzeitliche Alter bestätigen oder widerlegen.

Abenteuer Archäologie
Der Gipfel des Dietenberg mit den südseitigen Weingärten.

Wochenend' im Dreck - Schnuppertage am Dietenberg

 

Zweitägiger Wochenendtermin:

SA 20. & SO 21. Mai 2023 - ausgebucht

 

Kursbeitrag pro Person:

ab 8 Personen: € 350,-

 

Nicht enthalten ist:

  • Eigenanreise nach Ligist (Abholung vom Bahnhof nach Absprache möglich!)
  • Unterkunft (Wir nächtigen in Frühstückspensionen/Hotels in näherer Umgebung. Gerne geben wir dir Empfehlungen für die Buchung! Ideal für die gesamte Gruppe ist das Hotel Pichlingerhof, ca. 8 Autominuten vom Dietenberg.)
  • Verpflegung
  • Transporte vor Ort - wir bilden Fahrgemeinschaften!

Was beinhaltet der Kurs?

 

2 Tage archäologisches Lehrprogramm, bestehend aus:

  • Mitarbeit an der Ausgrabung am Dietenberg
  • Einschulung zum Projekt und zu Ausgrabungen im Allgemeinen 
  • Betreuung durch die Archäologen des Vereins
  • Alle benötigten Werkzeuge
  • Archäologisches Ersatzprogramm bei Schlechtwetter

Kursleitung:

Florian Mauthner

Klaus Schindl

 

 

Hinweis:

Dieser Kurs ist keine Fachveranstaltung für Studierende der Archäologie, sondern für alle freiwilligen Teilnehmer frei zugänglich. Es werden keinerlei Vorkenntnisse benötigt.

 

Die Teilnahme ist ab einem Alter von 16 Jahren in Begleitung eines Erziehungsberechtigten möglich.

 

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Der Dietenberg und seine Reitergassen

Text und Grafik: Klaus Schindl

Der Dietenberg. Die Annäherungshindernisse sind im Nordwesten als kurze  Strahlen, ein wenig wie Augenbrauen, erkennbar.
Der Dietenberg. Die Annäherungshindernisse sind im Nordwesten als kurze Strahlen, ein wenig wie Augenbrauen, erkennbar.

 Funktion und Bauweise prähistorischer und auch frühmittelalterlicher Ringwallanlagen in Holz/Erde- oder auch Stein/Erde-Konstruktion können aufgrund zahlreicher Ausgrabungen in den letzten beiden Jahrhunderten als gut erforscht bezeichnet werden – zumindest im Vergleich zu zeitgleicher profaner und sakraler Architektur, die naturgemäß erheblich schlechter erhalten ist. Lediglich die genaue Datierung der vielen tausend Wallanlagen innerhalb Europas stellt für die Archäologie weiterhin ein Problem dar, weshalb oftmals nur wenig stichhaltige Aussagen aufgrund von oberflächlich aufgesammelter Keramik getroffen werden können.

Selbiges Problem der unsicheren Datierung betrifft auch das sehr selten auftretende Phänomen der sogenannten Reitergassen, wobei dieser Begriff nicht als terminus technicus zu betrachten ist, sondern lediglich als Platzhalter, bis deren tatsächliche Funktion geklärt ist. Weiters kann man auch den allgemeineren Begriff „Chevaux de Friese“ anwenden oder idealerweise etwas neutraler derartige Erdriegel oder Quergräben, die an dieser Stelle genauer behandelt werden sollen, als "Annäherungshindernisse" bezeichnen.

 

Reitergassen äußern sich im Gelände als dem eigentlichen Verteidigungswall vorgelagerte, querliegende, im rechten Winkel verlaufende Wälle, die eine Breite von rund 5 Metern und eine Länge von 5-30 m mit einem Abstand von 3-5 m zueinander aufweisen. Sie treten in Gruppen von 5 bis 20 Strukturen nebeneinander, manchmal auch deutlich mehr, auf. Dadurch ergibt sich das typisch „strahlenförmige“ Erscheinungsbild. Für das ungeschulte Auge sind derartige Strukturen im Gelände in der Regel nicht oder nur sehr eingeschränkt erkennbar, was auf ihre geringe Höhe von weniger als einem halben Meter zurückzuführen sein kann. Selbst wenn diese erkannt und in historischen Quellen oder frühen archäologischen Veröffentlichungen genannt wurden, hat man sie nicht als Bestandteil der jeweiligen Wallanlage beschrieben, sondern, wie in zwei Fällen bekannt, als „Riesengräber“ bezeichnet oder zumindest mit heidnischen Gräbern in Verbindung gebracht, da sich einst keine sinnvollere Erklärung dafür fand. Heutzutage ist es dank flächendeckender Oberflächen-Laserscans einfach, derartige Befestigungsanlagen in weiten Teilen Europas zu entdecken - sofern man diese seltene Erscheinung zu erkennen vermag, denn auch in Fachkreisen sind diese weitestgehend unbekannt und dadurch oft übersehen oder als moderne Geländeeingriffe abgetan.

 

Das Dilemma der Datierung

Innerhalb der deutschsprachigen Fachwelt sind Reitergassen bereits seit den frühen 1970er-Jahren bekannt, wo sie erstmals von Klaus Schwarz an der Birg bei Hohenschäftlarn anhand von Ausgrabungen in das 9. Jhdt. n. Chr. datiert wurden. Seither wurden vergleichbare Anlagen leider meist achtlos aufgrund vorgelegter Ergebnisse mittelalterlich datiert und in Zusammenhang mit den Ungarneinfällen gebracht. Die Ähnlichkeit der bisher bekannten Anlagen und das oberflächliche Auffinden ungarischer Pfeilspitzen veranlasste KollegInnen dazu, diese Datierung generell als geklärt zu akzeptieren und ganze Wallburgen aufgrund des Vorkommens von Reitergassen fortan als „Ungarnburgen“ zu bezeichnen, obwohl Oberflächenfunde oder auch Grabungsergebnisse an den Wallanlagen in der Regel prähistorischen Ursprung belegen oder zumindest nahelegen. 1976 kam es im Zuge einer Notgrabung an der Wallanlage vom Buschelberg bei Fischach, Ldkr. Augsburg, zur Freilegung einer Trockenmauerschale innerhalb des Hauptwalles, die ohne Fundmaterial oder naturwissenschaftlicher Methoden als spätkarolingisch-ottonisch datiert wurde. Somit hielt auch der Buschelberg mit seinen Annäherungshindernissen als wahrscheinlich frühmittelalterlichen Ursprungs Einzug in die Literatur.

 

Zweck und Funktion von Annäherungshindernissen

Das bislang größte Problem an der Erforschung derartiger Annäherungshindernisse ist das Fehlen von schriftlichen Quellen, um deren Funktion nicht bloß durch unbelegbare Hypothesen erklären zu müssen. Deren Platzierung an den am einfachsten zu erreichenden Seiten von befestigten Höhensiedlungen spricht sehr für eine Funktion als Hindernisse, um Angreifende auf Distanz zu halten oder zumindest zu verlangsamen.

Inwiefern die Interpretation als Reitergassen, die berittene Bogenschützen am Entlangreiten der Wallanlage hindern soll, sinnvoll ist, kann durch Beschussversuche und schriftliche Quellen einigermaßen beantwortet werden. In einem Experiment des ungarischen Vereins für berittene Bogenschützen Zengö Nyil auf nachgebildete prähistorische Wallanlagen wurde die Vermessung der Einschlagsorte der Projektile mit den Fundpunkten von tatsächlich prähistorischen Pfeilspitzen (insgesamt 340 Stück) innerhalb der Wallanlage des 7. Jhdt. v. Chr. von Dédestapolcsány-Verebce-tetö verglichen. Dabei konnte festgestellt werden, dass jene Geschosse mit einer Entfernung von bis zu 100 m innerhalb des Walles von außerhalb stehenden Schützen abgefeuert worden sein können, die mehr oder weniger unmittelbar vor einem hohen Wall standen und in großem Winkel aufwärts zielten. Jene Pfeilspitzen die 200-300 m innerhalb gefunden wurden, stammten von Truppen, die in die Festung eingedrungen sein mussten.

Die Funktion der Querriegel als Hindernisse gegen Reiter bzw. um diese beim Entlangreiten an der Wallanlage zum Absteigen zu zwingen, lässt sich einerseits durch die gemessenen Schussdistanzen im archäologischen Experiment von über 100 m hinter die Wallanlage widerlegen, wie auch die schriftlichen Überlieferungen zu Schusseffektivität im Mittelalter, darunter angelsächsische, byzantinische, mamelukische und mongolische Texte. Diese besagen, dass die maximale effektive Schussdistanz bei etwa 300 m liegt. Vom Pferderücken aus muss diese Distanz halbiert werden. Wirklich gefährlich werden sie ab 130-90 m und ab 50 m werden Schilde und Panzerungen durchschlagen. Diese Werte variieren klarerweise von Jahrhundert zu Jahrhundert sowie innerhalb der verwendeten Bogenart, können jedoch als grobe Richtwerte verwendet werden. Dadurch wird sichtbar, dass selbst die längeren Querriegel, wie jene von Michelstetten oder Hausenbach (beide NÖ) mit etwa 30 m Länge, weit unterhalb der gefährlichen Schussdistanz liegen und somit keinerlei Hindernis für Reiterbogner darstellten. Gerade jene Querriegel mit Längen von weniger als 10 m zeigen die falsche Interpretation als Hindernisse gegen Reitergruppen sehr gut auf. Auch jene Anlagen in Bayern, die in der Literatur als typische Ungarnburgen bezeichnet werden, weisen keine längeren Hindernisse als rund 25 m auf, darunter Beispielsweise die Haldenburg bei Schwabmünchen oder die Wallburg am Kruckenberg. Eine große Ausnahme ist der Ringwall am Buschelberg, wo insgesamt 9 von 14 Riegeln eine Länge von 50-55 m aufweisen.

Fraglich bleibt jedoch weiterhin, weshalb eine befestigte Höhensiedlung durch berittene Bogenschützen angegriffen werden sollte, wenn sie zur Erstürmung der Festung ohnehin aus dem Sattel steigen müssten. Bekannt ist zumindest, dass Reitervölker aufgrund der Ineffektivität von Kavallerie bei Angriffen auf Befestigungsanlagen die Belagerungsmethoden ihrer Feinde übernommen haben. Dennoch wäre der Einsatz berittener Schützen zumindest zur Einschüchterung und Geplänkel denkbar. Der Einsatz von Brandpfeilen ist nachweisbar, jedoch nicht ob diese zu Pferde oder zu Fuß abgeschossen wurden – letzteres wäre deutlich einfacher umsetzbar.

 

Logischer – oder zumindest eine zusätzliche Funktion – wäre die Errichtung dieser Querwälle oder Quergräben, um Infanterie beim Herannahen in Gassen zu zwingen, um die Bewegung zur Seite einzuschränken. Dadurch wären diese von den Verteidigern wesentlich einfacher mit Fernwaffen zu bestreichen. Zweifelsfrei kann durch diese Hindernisse ein Sturmangriff auf die Schwachstelle einer Befestigungsanlage zumindest gebremst werden und höhere Verluste beim Angreifer erzielt werden. Ein Beispiel, das diese „Kanalisierung“ von Infanterie logisch erscheinen lässt, ist die hallstattzeitliche Anlage von Michelstetten (NÖ). Die Querriegel sind so angelegt, dass sich die zwischen ihnen liegenden Gassen direkt an die Hangneigung anpassen, also dem einfachsten zu beschreitenden Weg folgen und dadurch einen Feind in gerader Linie und idealer Schussbahn vom höchsten Punkt der Wallanlage in den Zwischenraum der Hindernisse zwingen. Am Ende der Gasse befand sich ein tiefer Graben, womöglich mit spitzen Hindernissen aus Holz bewehrt. Diese verlangsamen das Vordringen der Angreifer und verursachen somit eine Stauung innerhalb der Gassen der Querriegel. Dadurch bietet sich für die Verteidiger – auch ohne spezielle Ausbildung – ein mit günstig herzustellenden Schleuderprojektilen aus Stein effektiv zu bekämpfendes Ziel, das hohe Verluste bei der angreifenden Partei mit sich brachte.

Der Dietenberg ist durch ein sehr komplexes System von hintereinander gestaffelten Wallanlagen in Richtung Norden gut geschützt. Selbst wenn der Hauptwall oder die Toranlage überwunden waren, fand sich der Angreifer vor dem nächsten Wall, der die höhergelegene Terrasse schützte. Zumindest sieben Ebenen sind heute noch erhalten. Ob sie allesamt durch Erdwälle oder zumindest Palisaden geschützt waren, müsste durch archäologische Grabungsmaßnahmen überprüft werden. Der Südhang, der einst auch eine Vielzahl von Siedlungsterrassen aufwies, ist heute durch den Weinbau restlos zerstört. Der Zugang von Osten war durch zumindest eine Toranlage geschützt, die sich vermutlich an der Stelle des heutigen Forstweges befand. Das Gelände ist stark verändert, nicht nur durch die Errichtung eines Wasserspeichers in jüngster Zeit, sondern auch durch die mittelalterliche Überprägung durch das Anlegen einer hausbergartigen Anlage, der sogenannten Dietenburg. Weiter Richtung Osten hat sich auf halber Höhe des Dietenberges eine markante Geländestufe erhalten, die Teil einer äußersten Wallanlage sein könnte, was jedoch nur durch Ausgrabungen festzustellen wäre. Dieser Wall würde den Südhang und somit das ideale Siedlungsgebiet umfassen, das – abhängig vom tatsächlichen Wallverlauf – eine Ausdehnung von bis zu 22 ha aufweisen könnte. 

 

Bisherige Ausgrabungen am Dietenberg

In den Jahren 1976-77 veranlasste das Landesmuseum Joanneum unter der Leitung von Diether Kramer Forschungsgrabungen an der obersten Siedlungsterrasse des Dietenberges, wo sich auch heute noch eine bescheidene Informationstafel zu den Ergebnissen befindet. Es wurde ein 12 x 8 m großes Gebäude mit lehmgemörtelten Grundmauern aus anstehendem Gestein und Plattenverkleidung freigelegt. Für den Bau des Hauses musste das Areal zum Teil abgetragen, zum Teil angeschüttet und zum Abhang hin mit Trockenmauern vor dem Abrutschen gesichert werden. Fundmaterial aus dem Innenraum des Hauses in Form von Keramik der Spätlatènezeit, also der letzten beiden Jahrhunderte v. Chr., Hüttenlehm sowie Eisengegenständen ist reichlich zutage getreten. Zwei weitere Hausgrundrisse entlang der O-W verlaufenden Siedlungsterrasse wurden bei der Grabung angeschnitten, aber nicht weiter untersucht. Beobachtet man das Gelände auf den Siedlungsterrassen des Dietenberges, sieht man noch eine Vielzahl dieser planierten Terrassen, auf denen wohl weitere Häuser errichtet waren.

Unterhalb der latènezeitlichen Siedlungsbefunde stießt man auf eine mächtige urnenfelderzeitliche Siedlungsschicht. Diese war offenbar stark mit Erdmaterial durch Hangrutschungen durchmischt und in der Eisenzeit während der Errichtung der Siedlung angeschnitten, umgelagert und teilweise auch fast ganz abgetragen worden, sodass teilweise nur noch Reste der untersten Siedlungsschichten aus der Kupferzeit vorgefunden wurden. Das urnenfelderzeitliche Fundmaterial umfasst zwei Nadeln, eine Lanzenspitze, Fragmente von Kegelhalsgefäßen, Turbanrandschalen, Einzugschalen und andere keramische Formen. Bemerkenswert ist ein gut erhaltener Feuerbock bzw. Mondidol. Datiert wird die spätbronzezeitlichen Siedlungsphase in die Stufe Ha B, also in absoluten Zahlen zwischen 1050 und 800 v. Christus.

Funde der eisenzeitlichen Phase der Hallstattkultur sind verhältnismäßig wenige vorhanden und stammen aus Suchschnitten, die von D. Kramer im Osten des Plateaus an der mittelalterlich überprägten Burgstelle angelegt wurden.

Auch kupferzeitliche Siedlungsspuren aus dem späten 5. und beginnenden 4. Jtsd. v. Chr. in Form von Einzelfunden haben sich am Dietenberg erhalten. Aus dieser Zeit ist ein tönernes Rollsiegel zutage getreten, von dem es nur zwei weitere Vergleichsstücke in der Steiermark vom Glaserkogel nahe Stainz und vom Frauenberg bei Leibnitz gibt.

In den Jahren 2012 und 2013 fanden Rettungsgrabungen im Zuge der Neuerrichtung des Wasserhochbehälters, bei dessen ursprünglicher Errichtung vor den 70er-Jahren ohne archäologische Untersuchungen massive Kulturschichten unwiederbringlich zerstört wurden. Selbiges geschah leider auch durch einen Kommunikationsfehler im Jahr 2013, als ohne archäologische Baubegleitung durch Baggerarbeiten zwischen 0,5 und 1 m massive Erdschichten entfernt wurden. Nach Einstellung des Abtrages konnten nur noch wenige Befunde dokumentiert werden, darunter ein knapp 3 m langer Graben sowie ein Pfostenloch, die jedoch keine genaueren Aussagen zu Funktion und Bedeutung zulassen. Reichlich Fundmaterial von Neolithikum, über Urnenfelderzeit, Hallstattzeit sowie Latènezeit deckt sich mit den Beschreibungen von Kramer zu seinen Suchschnitten aus dem Jahr 1977.

 

 

Der steirische Dietenberg bietet besonders gut erhaltene Annäherungshindernisse, die in Verbindung zu einer noch mehr als lückenhaft erforschten Höhensiedlung mehrerer urgeschichtlicher Perioden stehen und in vielerlei Hinsicht reichen Erkenntnisgewinn zur Vergangenheit dieses markanten Berges erbringen könnten. Die nähere Erforschung der Reitergassen am Dietenberg ist in Österreich bislang absolut einzigartig und die Ergebnisse potentiell besonders gut und einfach der Öffentlichkeit zu präsentieren, da die zu erforschenden Denkmale überirdisch sehr gut erkennbar sind – sofern man als Passant darauf hingewiesen wird. Touristische Infrastruktur ist am Dietenberg bereits in Form eines archäologischen Wanderweges sowie der Rekonstruktion des keltischen Wohnhauses aus der Grabung von D. Kramer vorhanden, die durch die neuen Ergebnisse sinnvoll erweitert werden könnten und so neue Anreize zum Besuch und zur Wanderung entlang dieses herausragenden prähistorischen Zeitzeugnisses bieten. 

Hangneigungskarte des Dietenberg. Grün=steil, Rot=flach. Grafik K. Schindl, Datengrundlage StmkGIS
Hangneigungskarte des Dietenberg. Grün=steil, Rot=flach. Grafik K. Schindl, Datengrundlage StmkGIS