Sommer in Irland! Warum denn nicht auf einer Grabung? Auf einer ganz besonderen noch dazu...
Die Irish Archaeology Field School (IAFS) hat uns eingeladen, gemeinsam einen wichtigen Teil der irischen Geschichte zu erforschen - die normannische Invasion im 12. Jahrhundert, die einst in Carrig ihren Ursprung nahm.
Bisweilen richteten sich die Kurse der IAFS an zumeist junge Studierende von Universitäten aus aller Welt. Doch ab 2019 ist die Teilnahme an speziellen einwöchigen Kursen für interessierte Laien in Zusammenarbeit mit unserem Verein Erlebnis Archäologie möglich und eine großartige Gelegenheit eine intensive Ausbildung in archäologischer Feldarbeit zu erhalten. Wenn das kein ordentlicher Grund ist, nach Irland zu reisen...
Kurstermin:
So 23. Juni (Anreisetag) bis So 30. Juni 2019
Kursbeitrag pro Person:
ab 6 Personen: € 1.190,-
ab 8 Personen: € 1.080,-
ab 10 Personen: € 1.020,-
bis max. 12 Personen: € 910,-
NICHT im Preis beinhaltet sind:
Anreise nach Irland
Unterkunft (wir helfen gerne bei der Buchung einer kostengünstigen individuellen Nächtigungsmöglichkeit oder einer gemeinsamen Unterkunft mit dem restlichen Team)
Hinweis:
Dieser Kurs ist keine Fachveranstaltung für Studierende der Archäologie, sondern für alle freiwilligen Teilnehmer frei zugänglich. Es werden keinerlei Vorkenntnisse benötigt.
Was beinhaltet der Kurs?
6 Tage archäologisches Lehrprogramm, bestehend aus:
- Mitarbeit an der Ausgrabung Ferrycarrig
- Intensive Einschulung zum Projekt und zu Ausgrabungen im Allg.
- Zwei Exkursionen zu historischen und prähistorischen Fundstellen
- Workshops zu Dokumentation, Fundbestimmung, Anthropologie
- Alle Workshops geleitet von irischen Spezialisten
- Zusätzlich Betreuung durch die Archäologen des Vereins
- Alle Transporte vor Ort
- Alle benötigten Werkzeuge
- Alle Eintrittspreise im Exkursionsprogramm
- Hilfe bei der Kursvorbereitung (Anreise, Unterkunft)
Kursleitung:
Dr. Dennis Shine und Dr. Stephen Mandal (IAFS)
Anita Soos BA (Erlebnis Archäologie)
Dieser Kurs kann in einem Fachstudium unter Umständen angerechnet werden. Bitte sprich hierzu mit deiner Studienprogrammleitung!
Gemeinsam mit Erlebnis Archäologie bietet die Irish Archaeology Field School (IAFS) die einzigartige Möglichkeit historisch interessierten Personen Ausgrabungsmethodik und das kritische Erfassen einer archäologischen Fundstelle in ihrer jeweiligen archäologischen Landschaft von Profis und Wissenschaftlern unterrichtet zu werden. Dieses Ziel soll durch verschiedenste praktische Methoden, wie archäologischen Surveys, Ausgrabung, Auswertungen der Befunde nach der Ausgrabung und verschiedensten Vorträgen und Workshops im Geläde und Labor erreicht werden. Die Vielschichtigkeit dieses Kurses erlaubt den freiwilligen Teilnehmern und Teilnehmerinnen die Bedeutung einer archäologischen Fundstelle für unser gemeinsames kulturelles Erbe, im speziellen jenes der mittelalterlichen Vergangenheit von Wexford, auf eine außergewöhnliche Art und Weise zu verstehen.
Die Stadt Wexford
Wexford liegt an der Mündung des Flusses Slaney, an der südöstlichen Küste Irlands. Das Stadtbild ist geprägt von wikingerzeitlichen und mittelalterlichen Einflüssen und bietet zahlreiche gut erhaltene archäologische Sehenswürdigkeiten. Der Name geht zurück auf das nordische "Waesfiord", was soviel bedeutet wie "die Wattmeer-Bucht" und an das wikingerzeitliche Erbe aus dem 9. Jahrhundert erinnert. Seit dieser Zeit war die Stadt betroffen von Eroberungen, Belagerungen und dem stetigen Verfall seiner einstig hochbedeutenden Schiffs- und Werftinsdustrie.
Eines der signifikantesten Ereignisse für Wexford und ganz Irland, geschah im Mai des Jahres 1169, als eine etwa 500 - 600 Mann starke normannische Armee, geführt durch Robert FitzStephen, Maurice de Prendergast und den zuvor entthronten irischen König von Leinster, Diarmait Mac Murchada, die nordisch-irische Stadt angriff und besiegte. Daraufhin erhielten Robert FitzStephen und Maurice FitzGerald Landbesitze, die auch die Stadt selbst inkludierten. Sie setzten sich das Ziel, den strategisch wichtigen Punkt am Fluss Slaney mit einem runden Erdwerk mit Palisade ("Ringwork") zu befestigen. Die Erforschung dieser Befestigungsanlage ist das Ziel der archäologischen Untersuchungen.
Ferrycarrig Ringwork
Die Befestigung von Ferrycarrig, errichtet im Winter des Jahre 1169, ist ausschlaggebend für den frühesten Teil der Angel-Normannischen Invasion von Irland. Zu der Zeit bestand die spätere Burg aus einem vermutlich hölzernen Turm mit vorgelagertem Erdwall und Palisade sowie einem Außengraben, bestens situiert auf einer natürlichen Erhebung, die die Flussmündung und die Stadt Wexford überblickt. Heute sind nur noch Wall und Graben der einst so bedeutenden Anlage erhalten, doch Ausgrabungen in den 1980ern zeigten, dass erhebliche Reste aus dieser aufgewühlten Zeit im Boden erhalten sind.
Die Fundstelle liegt passenderweise innerhalb des Irish National Heritage Parks, eines Freilichtmuseums, welches die wichtigsten Zeitalter der irischen Geschichte darstellt. 9000 Jahre Vergangenheit werden auf 14 ha Fläche, wunderschön gelegen in natürlichen Wäldern und Feuchtgebieten, rekonstruiert, die von der Prähistorie bis in die normannische Zeit reicht und den Besuchern ermöglicht für jede Zeit typische Gebäude und Siedlungsstrukturen zu bestaunen. Dies macht den Park zu einer ausgezeichneten Basisstation einer außergewöhnlichen archäologischen Erlebniswoche.
Ziele des Kurses
Das Team wird die Teilnehmer und Teilnehmerinnen in eine weitgefächerte Reihe von Methoden einführen, die von modernen Archäologen, Historikern und Anthropologen angewandt werden. Die Vermittlung an der archäologischen Fundstelle wird durch Ausflüge zu bedeutenden archäologisch-historischen Fundstellen in der Umgebung ergänzt sowie durch zahlreiche archäologische Unterrichtseinheiten, Vorträge und Workshops.
Copyright alle Bilder und Videos: Irish Archaeology Field School